LUFTGEWEHR

 

Luftgewehre sind Gewehre, die ein Geschoss durch die Ausdehnung von komprimiertem Gas antreiben. Im Unterschied zu Feuerwaffen wird das unter Druck stehende Gas nicht durch Verbrennen einer Treibladung erzeugt, sondern inner- oder außerhalb der Waffe mechanisch verdichtet. Auch Waffen, bei denen das Geschoss mit einem anderen Gas als Luft angetrieben wird, werden zu den Druckluftwaffen gezählt.

 

Luftgewehre sind wegen der geringen Betriebskosten und des vergleichsweise problemlosen Erwerbs beliebte Sportgeräte.

 

 

Funktionsprinzipien

 

Systeme mit Federspeicher:

Eine starke Feder wird vor dem Schuss gespannt und drückt beim Auslösen des Schusses einen Kolben und somit Luft nach vorn (vergleichbar mit einer Luftpumpe).

 

Systeme mit Gasdruckspeicher:

Bei CO2-Systemen wird eine Patrone oder Kartusche mit Kohlenstoffdioxid an der Waffe angebracht, welche das Druckgas bereitstellt. Beim Schuss wird mit dem Inhalt dieses Behälters das Geschoss angetrieben.

 

Druckluftsysteme:

Bei Systemen für Druckluft gibt es einerseits Pump- und Kompressionssysteme, bei denen der Druck durch eine eingebaute Handpumpe erzeugt wird, und andererseits Pressluftsysteme, bei denen Druckluft von außen in einen Drucklufttank in der Waffe gefüllt wird.

Bei Kompressionssystemen genügt eine einzige Bewegung des Pumpenhebels, um genügend Druckluft für jeweils einen Schuss zu erzeugen.

Bei Matchwaffen sind Pressluftsysteme weit verbreitet, bei denen aus einer Druckluftflasche von außen komprimierte Luft in einen eingebauten Druckluftspeicher (Kartusche) gefüllt wird. Die Schützen können aufgrund des einfacheren Ladevorgangs das Gewehr schon im Anschlag wieder schussbereit machen.

 

Zieleinrichtungen

                                                                                                              

Ursprünglich wurden zum Zielen bei Luftgewehren unbewegliche Kimme und Korn verwendet. Moderne Wettkampfwaffen im Schießsport besitzen genauere Zieleinrichtungen. Hinten sitzt auf dem Gewehr ein Diopter und vorne am Lauf sitzt in einem Korntunnel ein so genanntes Ringkorn. Der Schütze muss nun den Ringspiegel der Schießscheibe im Mittelkreis des Ringkornes zentrieren und anschließend beide Kreise in der Durchblicköffnung des Diopters zentrieren.

Diopter

Ringkorn mit Korntunnel

 

Verwendete Kaliber und Geschosse

 

Luftgewehre werden in verschiedenen Kalibern gefertigt und verschießen hauptsächlich „Diabolos“ genannte Geschosse.

Das verbreitetste Kaliber im Sportschießen ist 4,5 mm. 

 

Schäftung

 

Match-Schäfte müssen vor allem individuell auf den Schützen anpassbar sein und nicht nur in Abmessungen, sondern auch in Gewicht und Balance soll dem Sportler bei der Einstellung freie Hand gelassen werden. Heutige Schäfte bestehen meist aus Aluminium, an das dann Anbauten aus Kunststoff hinzugefügt werden. Schaftlänge, Winkel, die Backe und Öffnung der Schaftkappe, sowie die Griffe und die Visierung  lassen sich stufenlos verstellen.

 

Luftgewehrschießen

 

Das Luftgewehrschießen ist seit 1984 eine olympische Schießsportart, die ersten Weltmeisterschaften im Luftgewehrschießen wurden 1966 ausgetragen. Natürlich gibt es auch Staats-, Landes- und Bezirksmeisterschaften, sowie Wettkämpfe auf kommunaler Ebene und in den vielen Schützenvereinen.

 

Bei dieser Sportart wird mit einem Luftgewehr auf eine Schießscheibe geschossen.

Die Scheibe hat 10 Ringe mit jeweils 2 mm Durchmesser, die „10“ selbst hat nur 0,5 mm Durchmesser. Die Scheibe befindet sich in einer Entfernung von 10 Meter.

 

 

Heute werden vermehrt elektronische Anlagen verwendet, die eine präzisere und schnellere Trefferauswertung ermöglichen sollen. Weil bei elektronischen Messungen auf eine Dezimalstelle gerundet wird, ist der höchst erreichbare Wert demnach 10,9.

 

Je nach Altersklassen wird stehend freihändig, stehend aufgelegt bzw. in NÖ ab dem 65. Lebensjahr auch sitzend aufgelegt geschossen.

 

LUFTPISTOLE

 

Die Sportpistole als Luftdruckwaffe wird üblicherweise als Luftpistole bezeichnet. Diese kann entweder die Luft - ähnlich wie beim Luftgewehr - durch einen Spannhebel-mechanismus, mit komprimierter Luft gefüllten Kartuschen oder aber mit CO2-Kartuschen funktionieren.

 

 

Es handelt sich daher um eine Pistole, bei der das Projektil im Kaliber 4,5 mm (.177 cal) durch komprimierte Luft oder CO 2 - Gas angetrieben wird. Für präzises Schießen werden - wie beim Luftgewehr - ausnahmslos Diabolos als Geschosse verwendet.

 

Luftpistolenschießen

 

Beim Pistolenschießen wird stehend frei bzw. stehend aufgelegt geschossen. Gezielt wird ohne Zieleinrichtungen (wie etwa Diopter) nur über Kimme und Korn. 

 

Die Entfernung zur Scheibe beträgt wie beim Luftgewehrschießen 10 Meter.

Die Ringe 1–9 sind jeweils 8 Millimeter breit, aber der Zehner-Ring hat einen Durchmesser von 11,5 Millimetern.

 

Pistolen mit Gastank können mehrschüssig ausgeführt werden. Der Abzug bedient ein Ventil, welches das komprimierte Gas in den Lauf leitet und damit das Projektil verschießt. Der Wettbewerb „mehrschüssige Luftpistole“ ähnelt der Disziplin Schnellfeuerpistole stark und ist in Serien à fünf Schuss unterteilt. 

 

Wie beim Luftgewehr werden heute vermehrt elektronische Anlagen verwendet, die eine präzisere und schnellere Trefferauswertung ermöglichen sollen. Allerdings werden im Gegensatz zum Luftgewehr bei der Luftpistole nur ganze Ringe gewertet.